?: Ist es eigentlich egal, ob ich ein motorenbetriebenes Gerät kaufe 
oder reicht da vollkommen auch eines mit Handeinzug? 
!: Ja. Nur: dieses Magnetkartenprogramm hier ist für einen motorbetriebenen 
Leser von OMRON geschrieben worden. Auf einem handgezogenen kann es evtl. auch laufen, 
wenn man die Steuerbefehle modifiziert. 
    
?: Und auf welche Sachen sollte man achten, wenn man so ein Gerät kauft? 
!: 1.) Es sollte ALLE 3 Spuren lesen UND schreiben können. 
    2.) Und auch HiCo (s. unten) schreiben können. 
    3.) Naja: Software ist meistens dabei, aber: der Steuercode sollte 
offengelegt sein, um eben auch andere Software verwenden oder anpassen zu können. 
Steuercode, d.h.: welche ASCII-Ketten muß der serielle Port ausspucken, 
um dem Gerät zu sagen: LESEN, SCHREIBEN, WELCHE Spur, ggf. wie sieht die 
Checksumme am Ende der Kette aus usw. (HICO/LOCO,...)  
    
?: Es gibt Karten wie ich gesehen habe, die haben den Magnetstreifen etwas 
weiter unten, so daß die mit den meisten Karten nicht identisch auf der 
gleichen Höhe sind. Gibt es da Geräte wo man das einstellen kann? 
!: Meines Wissens nicht. Ausserdem sind diese dann meistens nicht in ISO-Norm 
beschrieben. Um diese Karten zumindest kopieren zu können braucht man Spezial 
Hard- und Software (d.h. musste ich mir selber stricken). Eine Interpretation 
derer Daten und somit gezielte änderung ist im Regelfall dann allerdings trotzdem 
noch nicht möglich. 
Typische Vertreter dieser Sorte: Parkhauskarten 
Die Daten dieser Karten sind absichtlich unkompatibel zu gängigen 
Datencodierverfahren. Aber wie gesagt, gegen kopieren schützt dies nicht: 
dann wird der Kopierschutz einfach mitkopiert! 
Aber wie gesagt, nur mit hardwareseitig umgebauten Geräten, die nicht 
zwangsweise ASCII-Zeichen benötigen. 
Ein beliebter Kopierschutz (z.B. bei Tankkarten der Firma Kienzle-Data) ist, 
auf dem Magnetstreifen das Iso-Norm- "Abbruch" -Signal (ETX) zu geben. 
Dahinter erst kommen die eigentlichen Daten. 
Software, die die bits aber nur als bits betrachtet und erst gar keine 
ASCII-Zeichen daraus macht, d.h. sozusagen eine Ebene tiefer arbeitet, 
kopiert diesen Kopierschutz einfach mit. Aber auch hier ist, s.o., in der 
Regel ein Hardwareumbau nötig. 
Besorge Dir mal ganz feinen Eisenstaub und lasse ihn vorsichtig 
über den schräg gehaltenen Magnetstreifen rieseln: 
dann siehst Du, wie die bit-Muster und -Abstände bei ISO-Norm-Karten 
größer bzw. anders sind als z.B. bei Parkhauskarten. 
Außerdem kann man so sehr schön sehen, welche Spuren beschrieben sind und wie breit etc. 
    
?: Das Prg. liest glaube ich wie ich sehe immer nur eine Spur.
 
!: Ja, korrekt. Nur eine Spur pro Lese- bzw. Schreibvorgang. 
Natürlich hat man trotzdem Zugriff auf alle Spuren, nur halt nacheinander. 
(Leser die dies gleichzeitig können gab es damals noch nicht so viele).
    
?: Es gibt da noch Lo-Co & Hi-Co Geräte was ist da der Unterschied und gibt 
es überhaupt Geräte die das beides können oder ist das nicht so wichtig? 
!: Doch, das kann wichtig sein, deshalb sollte man ein Gerät kaufen, das beides kann: 
Mit LOCo-Geräten kann man keine HiCo-Karten schreiben. 
LoCo ist bedeutet Low Coercitivity d.h. es sind niedrige Magnetfelder zum um-magnetisieren nötig. Typische Vertreter: EC-Karten, 
denn der EC-Standard ist schon entstanden, bevor HiCo nennenswert verbreitet war.
Wer allerdings eine Sicherheitskopie seiner EC-Karte auf einer (nicht so leicht versehentlich löschbaren)  
HiCo-Karte anfertigt und diese in einen Bankomaten steckt, der wird Schiffbruch erleiden: 
Der Geldausgabeautomat wird im Regelfall mittels seines LoCo-Schreibers vergeblich 
versuchen, die Daten auf Spur 3 (z.B. Datum der letzten Abhebung) zu ändern; 
da er aber seine Änderungen kontrolliert, wird dies dann sofort zu Problemen führen. 
HiCo bedeutet HIGH Coercitivity, d.h. eine solche Karte benötigt ein recht starkes 
Magnetfeld, um sie zu ändern oder zu löschen. 
Vorteil: versehentliches Löschen kommt etwas seltener vor, 
Nachteil: höherer technischer Aufwand beim Beschreiben der Karten. 
Jeder HiCo-Schreiber kann auch LoCo-Karten schreiben, aber nicht umgekehrt. 
GeLESEN werden können HiCo-Karten aber auch von Loco-Lesern und umgekehrt. 
Optisch kann man - nicht immer, aber oft - HiCo und LoCo-Karten 
daran unterscheiden, dass LoCo-Karten einen braunen bis 
dunkelbraunen Magnetstreifen haben, HiCo dagegen einen pechschwarzen.