10 km nördlich der Stadt Šiauliai, an der Strasse nach Riga (Lettland) befindet sich eines der grössten Nationalheiligtümer Litauens,
der "Berg der Kreuze", litauisch Kriziu Kalnas.
Im 19. Jahrhunderts waren bei einem Aufstand gegen die russische Herrschaft Aufständische ermordet worden.
Nach und nach begannen die Menschen, Kreuze auf den Berg zu tragen und dort aufzustellen.
Es wurden immer mehr Kreuze, zunächst als Symbol gegen die brutale Willkürherrschaft des Zarenreiches, schliesslich wurde
der Hügel zu einer nationalen Kult- und Walfahrsttätte, deren Ausstrahlung man sich kaum entziehen kann.
Während der Zeit der litauischen Zwangsmitgliedschaft in der UdSSR versuchten die Sowjets diese Wallfahrtstätte
zu beseitigen - doch es gelang ihnen nicht, es kamen immer neue Kreuze.
Wenn man dort ein Kreuz aufstellt (...wie heisst es im Film "Das Leben des Brian" doch so schön: "bitte jeder nur ein Kreuz ;o)
- dann soll es magische Wirkung entfalten, die persönlichen Anliegen sollen erhört werden.
Inzwischen sind es ca. sechzigtausend (!) grössere Kreuze und z.T. Grabsteine, sowie unzählige, vermutlich mehrere Millionen von kleinen Kreuz-Anhängern.
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